Erika Knight Designer Portrait

Es ist wichtig, nicht zu sehr nach Perfektion zu streben

Erika, die bekannt ist für ihre schlichte Design-Ästhetik, gesteht uns einen peinlich großen Garnvorrat, lässt sich von der Landschaft inspirieren und weiß nie, wann sie aufhören soll!

Mein persönlicher Stil

klassisch und ein wenig androgyn

Ich liebe zweckmäßige Formen der Arbeitskleidung...

..., die sowohl stilvoll als auch funktionell sind, und ich fühle mich immer zu hochwertigen Stoffen hingezogen. Ich kaufe oft Herrenbekleidung, da ich die Passform bevorzuge, oder ich drehe einen Pullover absichtlich von innen nach außen, um die Nähte sichtbar zu machen. Da ich mein ganzes Leben lang beruflich viel unterwegs war, habe ich aus der Notwendigkeit heraus eine Garderobe im Baukastenprinzip zusammengestellt mit einfachen, dezenten Stücken, die sich leicht bei einem Meeting, einem Workshop und dann zum Abendessen tragen lassen, indem man einfach eine Halskette oder einen hellen Lippenstift hinzufügt. Man sagt, dass ich nie zu wenige Accessoires trage und ich habe eine Vorliebe für klobige Ringe und Armreifen. Ich habe das Gefühl, dass sie meine persönliche Rüstung sind, wenn ich mich der Welt präsentiere.

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Mein Garnvorrat
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ist peinlich groß!

Er nimmt ganze Räume des Hauses in Beschlag.

Aber ich bin gut im Resteverbrauchen und ich liebe den Prozess, verschiedene Fasern und Stärken zu kombinieren und längst vergessene Gegenstände wiederzuverwenden. Allerdings gibt es auch einige wertvolle Knäuel, die ich seit vielen Jahren mit mir herumschleppe und von denen ich mich nur schwer trennen kann. Für mich beginnt ein Design normalerweise mit der Struktur, deshalb schneide ich immer wieder Garne aus meinem Vorrat für Moodboards (Präsentiertafeln) oder experimentelle Maschenproben zurecht.

Ich würde meinen Entwurfstil

als ein ungezügeltes Chaos von Kritzeleien in meinem Kopf beschreiben, die sorgfältig ausgesucht, veredelt und auf eine sehr einfache Ästhetik zurückgeführt werden, von der ich hoffe, dass sie für jeden zugänglich ist. Dazu kommt gewöhnlich ein kleines asymmetrisches oder unerwartetes Detail.

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Pause
Erika Knight Meredith Designer Recent Design Centre
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Fiction

Mein Lieblingsgarn von Rowan aus der aktuellen Kollektion

ist Creative Linen. Naturfasern sind einfach mein Ding und Leinen meine Lieblings-Pflanzenfaser. Für einige Projekte kann sie allerdings allein etwas grob sein. Daher verleiht diese Mischung mit Baumwolle ihr die gewünschte Weichheit, ohne die trockene Griffigkeit und den wunderbaren Fall zu verlieren. ZUM GARN

View Yarn

Rowan Garn, das ich gerne wieder im Sortiment sehen würde

ist "Magpie" in Garnstärke Aran, insbesondere das mit Tweed-Effekt. Ich liebe die Struktur dieses gesponnenen Wollgarns im Gegensatz zu dem viel geschmeidigeren Kammgarn.

Mein Lieblingsmuster

die glatt links gestrickten Maschen

Sie sind nicht so voluminös wie die kraus rechts gestrickten Maschen

und ich liebe die Einfachheit, eine völlig andere Struktur zu zeigen, wenn man nur auf die "falsche" Seite der Arbeit schaut.

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Mein Designer-Vorbild
Fontaine

Für Strickwaren

wäre sicher Marion Foale

Ihre klassischen Schnitte, die von einer außergewöhnlichen Kenntnis der Schneiderei geprägt sind, waren eine Offenbarung unter all den Intarsien-Strickstücken der 1980er. Heute, als Achzigjährige, entwirft sie weiterhin für Margaret Howell - eine echte Ikone für viele. Und sonst natürlich Yohji Yamamoto. Ich liebe die japanische Ästhetik und ihre Einstellung zum Design in allen Aspekten des Lebens und der Kultur. Besonders beeindruckend ist Yohji’s seltene Kreativität, die Kunstfertigkeit, Schneiderkunst und Intellekt verbindet... und das alles in einfarbigem Schwarz!

Was mich inspiriert

wirklich alles

Manchmal ist es ein leeres Blatt Papier

und ein frisch gespitzter Bleistift, oder ich sitze ruhig am Strand gegenüber von meinem Haus und schaue zu, wie die Wellen über die Kieselsteine brechen. Zu anderen Zeiten brauche ich lebhafte Farben und einen Angriff auf die Sinne, also besuche ich eine Galerie und tauche in die Details antiker Textilien ein, die mit Perlen und fünfhundert Farben bestickt und verziert sind. Oder ich mache einen Ausflug zu einem belebten Straßenmarkt mit Obst- und Gemüsehändlern, Tingeltangel und einem lärmenden Volk. Aber ich komme immer wieder auf die Landschaft zurück - eine sich ständig verändernde und konstante Quelle für so ziemlich alles, was ich brauche.

Erika Knight Designer Inspired By
Was mich glücklich macht
Erika Knight Designer Happiest When

Farben zu einer Palette zusammenstellen

In meinem Atelier habe ich viele Gläser

mit gesammelten Garnresten, Stofffetzen und Kleinkram, alles nach Farbtönen sortiert. Sie sind eine unschätzbare Quelle beim Entwerfen einer neuen Palette... und eine tolle Beleuchtung!

Wenn ich keine Strickdesignerin wäre, wäre ich gerne Architektin geworden

...obwohl ich nicht sicher bin, ob ich die technischen Prüfungen bestanden hätte!. Aber ich liebe es, über Räume und Proportionen nachzudenken und darüber, wie Menschen diese nutzen. Ich glaube, es gibt viele Überschneidungen mit dem Strickdesign, da das, was wir entwerfen, eine dreidimensionale Form ist, die für einen sich bewegenden Körper funktionieren muss. Sonst wäre ich Malerin geworden. Ich habe bildende Kunst am College studiert, und seit kurzem experimentiere ich wieder mit “Mark Making” (grafische Muster) auf Papier.

Ich kann sehr schlecht ein Ende finden

Ich glaube, das ist wahrscheinlich ein Fluch der meisten kreativen Menschen, und vor allem, wenn die Leidenschaft zum Beruf wird, verschwimmen die Grenzen für immer. Ich kann nie wirklich abschalten, und selbst wenn ein Projekt abgeschlossen ist, geht es mir immer wieder durch den Kopf und ich frage mich, was wäre, wenn ich den Saum einfach länger gemacht, die Masche geändert oder eine andere Faser verwendet hätte?

Der beste Rat, der mir je gegeben wurde, war "Fehler werden Mode"

Ein lieber Freund und Mentor sagte dies zu mir, als ich mit meinem ersten Handstricklabel für Konfektionskleidung begann. Handstricken ist sehr oft ein Prozess von Versuch und Irrtum, und da ich bis zu diesem Zeitpunkt vorwiegend in der Modeindustrie mit Maschinenstrick gearbeitet hatte, dauerte es lange, bis ich akzeptierte, dass die Patina des Handgemachten einen Wert hat, und dass manchmal ein Fehler tatsächlich eine neue Technik hervorbringen oder eine neue Eigenschaft an sich sein kann. Design ist immer ein Prozess und es ist wichtig, sich nicht zu sehr an der Perfektion aufzuhängen.